Cloud ist zur Zeit das Thema in der Informatik. Auch wir verwenden diesen Ausdruck immer häufiger für unsere Leistungen. Aber was ist nun diese Cloud, was bringt sie, was kann man davon erwarten. Diese Themen wollen wir in diesem Artikel etwas beleuchten.
Was ist die Cloud?
Cloud, oder zu deutsch Wolke, ist ein sehr guter Begriff und will einfach mal sagen, dass es nicht greifbar ist. Die Cloud kann alles oder nichts, wichtig: Ich weiss nicht wo. Irgendwo im Internet steht ein Computer (in der Regele mehrere, d.h. hunderte, tausende…) die erbringen mir, resp. meinem Client-Computer (Smartphones etc. eingeschlossen) eine Leistung. Mir als Anwender ist, resp. sollte es zumindest, egal sein welcher Computer diese Leistung erbringt, mich interessiert nur das Ergebnis. Die Arbeit delegiere ich in die Cloud. Im Gegensatz dazu bekommt mein Client weniger zu tun. Plötzlichen reichen auch Smartphones um die komplexesten Arbeiten zu erledigen. Natürlich gibt es weitere Aspekte die die Cloud ausmacht. Im Moment genügt es aber für die weiteren Erklärungen. Eine gute, ausführliche Erklärung ist auf Wikipedia zu finden.
So gesehen kann jeder Dienst, der irgendwie im Internet eine Leistung erbringt, als Cloud-Dienst bezeichnet werden. Ein Beispiel dafür ist unser Cloud-Service „Mailfilter“. Aus Sicht des Anwenders erbringt irgendein Computer im Netzwerk die Dienstleistung, die eingehenden Mails so zu filtern, dass ich in meiner Mailbox möglichst keine Spam-Mails oder mit Viren verseuchte Mails erhalte.
Die Cloud kann in folgende 3 Organisationsformen unterteilt werden:
- Public Cloud: Eine Public Cloud ist öffentlich zugänglich, d.h. der Nutzerkreis ist nicht auf eine Person oder Organisation eingeschränkt.
- Private Cloud: Man kann die Cloud Technologien auch im internen Firmennetzwerk nutzen und so den Anwendern zur Verfügung stellen. Der Zugriff ist grundsätzlich auf die eigene Organisation beschränkt.
- Hybride Cloud: Als Hybride Cloud wird eine Private Cloud bezeichnet, wenn diese durch Public Cloud ergänzt wird. So können einzelne Plattformen wie z.B. E-Mail in der Public Cloud, die Business Software aus Gründen der Vertraulichkeit in einer Privat Cloud genutzt werden. Oder man nutzt die Public Cloud als redundanz-System. Bei Ausfall wichtiger Teile der Privat Cloud werden diese in der Public Cloud weiterbetrieben.
Was kann die Cloud?
Viel, aber nach unseren Erfahrungen nicht alles. Es gibt da einige technische Voraussetzungen um eine Anwendung in der Cloud anbieten zu können die aber noch längst nicht alle Software erfüllt, in einzelnen Fällen nicht erfüllen soll resp. muss. Oft ist es vor allem spezialisierte Software die nicht Cloud-Fähig ist. Auch die Integration verschiedener Software kann einen Einsatz in der Cloud verhindern. Ebenso oft ist es auch die Cloud selbst, die einen Einsatz verhindert, resp. zu einer Privat Cloud zwingt, sobald Daten vertraulich behandelt werden müssen.
Grundsätzlich wird zwischen 3 Ebenen des Cloud Computings unterschieden:
- Infrastruktur: Dienste auf denen auch eigene Angebote aufgebaut werden können: Dies umfasst z.B. Speicher, virtuelle Netzwerke aber auch virtuelle Server.
- Plattform: Dienste, mit denen Anwendungen aufgebaut werden können wie z.B. Datenbankserver, Mailserver, Webserver etc.
- Anwendungen (= SaaS, d.h. Software as a Service): Anwendungen die in der Cloud heute verfügbar sind:
- Office
- Business-Software (europa3000, ABACUS)
- CRM-Software von Microsoft
- Publishing (Adobe)
Durch den geschickten Einsatz aller Cloud-Ebenen und der Nutzung einer Hybrid Cloud können heute wohl fast alle Anwendungen als Cloud-Dienst betrieben werden.
Vorteile von Cloud Computing
Grundsätzlich geht es darum einerseits Kosten zu senken, flexibel zu bleiben und Risiken zu minimieren.
Kosten senken: Werden Anwendungen in der Public Cloud genutzt, werden in der Regele nicht die Anwendungen, sondern deren Nutzung, z.B. nach Anwender CPU-Zeit, Speicherbedarf etc. verrechnet. Durch die gemeinsame Nutzung mit anderen Organisationen der gleichen Rechner können Kosten für die Installation, Hardware etc. besser verteilt werden.
Flexibel bleiben: Müssen Inhouse Server für neue Nutzerlasten ausgebaut werden ist dies meist mit einem grösseren Aufwand, einem Projekt und entsprechenden Kosten und Durchlaufzeiten Verbunden. In der Cloud kann dies im einfachsten Fall durch etwas Konfiguration gelöst, wenn es aufwendiger wird, auf einen Leistungsfähigeren Server umgestiegen werden. Es sind kaum zusätzliche Investitionen nötig da die Verrechnung ja nach Gebrauch erfolgt.
Wichtig ist, den Leistungsvertrag genau zu studieren. Oft geht das Erweitern von Leistungen bedeutend einfacher als das Reduzieren, d.h. die gewonnene Flexibilität geht nur in eine Richtung. Lange Kündigungsfristen sind ebenso hinderlich.
Risiken minimieren: Die Abhängigkeiten von den heutigen Computersystemen ist derart gross, dass ein Unternehmen ohne zum Stillstand kommt. Gegen diese Risiken muss man sich wappnen mit USV, Datensicherung, ausfallsichere Rechnersystem (Cluster) usw. Demgegenüber sind Cloudsysteme per Definition (fast) Ausfallsicher, d.h. das Risiko ist an den Cloud-Betreiber delegiert und im Nutzungspreis eingeschlossen.
Nachteile und Gefahren
Alles hat seinen Preis, und so ist auch Cloud-Computing nicht die Lösung schlechthin. Hier ein paar Aspekte die zu beachten sind:
- Sollen vertrauliche Daten in der Cloud gespeichert werden, müssen diese verschlüsselt werden, und zwar in der Art, dass auch der Cloudbetreiber keinen Zugriff darauf hat. Nicht alle Cloud-Angebote bieten diese Möglichkeiten. Vertrauliche Daten gehören deshalb eher nicht in Cloud. Da verschieden Cloud-Anwendungen auch Speicherplatz bereitstellen muss auch organisatorisch und/oder technisch darauf geachtet werden, dass vertrauliche Daten nicht in die Cloud übertragen werden.
- Je mehr Dienste und Anwendungen in der Cloud genutzt werden, umso wichtiger wird der Internet-Anschluss resp. die Abhängigkeit davon. Geschwindigkeit und allfällige Redundanzen müssen den Anforderungen angepasst werden.
- Nicht für alle Dienste und Anwendungen gibt es ein Cloud-Angebot. Meist ist nur eine Hybrid Cloud möglich. Dies verteuert die verbleibende interne Infrastruktur und muss deshalb bei Kostenüberlegungen mit einbezogen werden.
- Locked-In Problem: Ist mal eine Anwendungsplattform in der Cloud wird es sehr aufwendig, sprich teuer, diese wieder zurück zu holen. Wird ein Vertrag gekündigt hat man in der Regel nichts, da Hard- und Software nur gemietet wurden. Die Abhängigkeit vom Cloud Betreiber ist in der Regel sehr gross.
Fazit
Cloud-Computing bietet enorme Möglichkeiten, insbesondere für ganz kleine Unternehmen, da ausser einem Client keine Infrastruktur notwendig ist, trotzdem eine komplexe, umfassende Infrastruktur genutzt werden kann.
Trotzdem gilt es einige wichtige Punkte beim Einstieg in die Cloud genau zu beachten. Wir helfen Ihnen dabei.